Leben mit Diabetes
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die das tägliche Leben der Betroffenen in vielfältiger Weise beeinflusst. Die Bewältigung dieser Krankheit erfordert nicht nur medizinisches Wissen und technische Fähigkeiten, sondern auch psychologische Stärke und soziale Unterstützung. Menschen mit Diabetes können sich in Alltagssituationen überfordert fühlen, insbesondere wenn sie mit minimalen Funktionsdefiziten konfrontiert sind. Beispiele für minimale Funktionsdefizite könnten sein:
- leichte Sehstörungen, die das Ablesen von Blutzuckerwerten erschweren
- die Schwierigkeit, körperliche Aktivitätenaufrechtzuerhalten, wenn man sich müde oder schwach fühlt
- die Notwendigkeit, ständig den Blutzuckerspiegel zuüberwachen und Insulin zu injizieren, zu Stress und Angst führen
Um mit diesen Herausforderungen umzugehen, könnenindividuelle Strategien entwickelt werden. Eine solche Strategie könnte beispielsweise die Verwendung einer Lupe sein, um Blutzuckerwerte besserablesen zu können. Das Erstellen eines regelmäßigen Tagesablaufs, umsicherzustellen, dass die notwendigen Aufgaben zur Verwaltung des Diabetes durchgeführt werden. Darüber hinaus können die Lebensumstände und die Art undWeise, wie Menschen ihre Krankheit bewältigen, einen erheblichen Einfluss auf das Management von Diabetes haben. Faktoren wie Bildung, Beruf, soziale Beziehungen und kulturelle Normen können die Fähigkeit einer Person beeinflussen, ihre Krankheit effektiv zu managen. Besondere Lebensumstände, wie die Anforderungen des Arbeitsplatzes oder kulturelle Aktivitäten, können zusätzliche Herausforderungen darstellen. Eine individuelle Betrachtung dieser Faktoren kann dazu beitragen, die Behandlung zu optimieren und dieLebensqualität zu verbessern.
Stress-Management und Diabetes
Chronischer Stress kann zu einem Anstieg desBlutzuckerspiegels führen und es schwieriger machen, den Diabetes zubewältigen. Daher ist es wichtig, Techniken zur Stressbewältigung zu erlernenund anzuwenden. - Entspannungstechniken: Tiefes Atmen, Yoga oder Tai Chi undMeditation können helfen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen. -Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung ist eine hervorragende Möglichkeit,Stress abzubauen und gleichzeitig den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren unddie Insulinsensitivität zu verbessern.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit magerenProteinen, ballaststoffreichen Vollkornprodukten, Obst und Gemüse kann dazubeitragen, den Energielevel zu erhöhen und die Stimmung zu stabilisieren.
- Ausreichender Schlaf: Ein regelmäßiger Schlafplan undgenügend Schlaf sind wichtig, da Schlafmangel den Stress erhöhen, denBlutzuckerspiegel ansteigen lassen und das Immunsystem schwächen kann.
- Soziale Unterstützung: Der Kontakt zu anderen Menschenkann dazu beitragen, Stress und Depressionen zu reduzieren. Dies kann durchGespräche mit Freunden oder Familienmitgliedern, den Besuch einer lokalenSelbsthilfegruppe oder durch professionelle Beratung erfolgen.
- Professionelle Beratung: Ein professioneller Berater oderTherapeut kann dabei helfen, effektive Strategien zur Bewältigung von Stressoder negativen Emotionen zu entwickeln.
Darüber hinaus spielt eine starke emotionale Unterstützung,sei es von Familie, Freunden oder professionellen Beratern, eine wichtige Rollebei der Bewältigung von Diabetes. Wichtig ist die individuellen Hintergründeder sozialen, emotionalen und kulturellen Umstände jedes Einzelnen von Diabetesmellitus betroffenen Menschen zu erkennen und bei der professionellenUnterstützung zu berücksichtigen. (Furler et al., 2008) 54
Diabetes und soziale Interaktionen
Die soziale Interaktion kann für Menschen mit Diabetes eine Herausforderung darstellen, da sie oft Entscheidungen treffen müssen, die ihre Krankheit betreffen. Dies kann besonders in Situationen wie dem Essen in Restaurants oder bei sozialen Veranstaltungen der Fall sein, wo sie möglicherweise spezielle Ernährungsbedürfnisse haben oder sich Sorgen machen,wie andere auf ihre Krankheit reagieren könnten.
Reisen kann ebenfalls eineHerausforderung darstellen, da es oft eine Änderung der Routine, möglicherweise auch der Zeitzone und der Ernährungssituation bedeutet, was die Blutzuckerkontrolle beeinflusst. Es ist wichtig, dass Menschen mit Diabetes lernen, wie sie ihre Medikamente und Mahlzeiten anpassen können, um mit diesen Veränderungen umzugehen.
Darüber hinaus kann das Teilen ihrer Krankheit mitanderen eine emotionale Herausforderung sein. Einige Menschen können sich unsicher fühlen, wie andere reagieren werden, und können sich Sorgen machen,dass sie anders behandelt oder stigmatisiert werden. Es ist wichtig, dass Menschen mit Diabetes Unterstützung und Ressourcen haben, um mit diesen Gefühlen umzugehen.
Insgesamt ist es wichtig, dass Menschen mit Diabetes Strategien entwickeln, um mit diesen sozialen Herausforderungen umzugehen. Dies kann beinhalten, zu lernen, wie man in verschiedenen Situationen gesunde Entscheidungen trifft, Unterstützung von Freunden und Familie zu suchen und Ressourcen zu nutzen, um mit emotionalen Herausforderungen umzugehen.
Hochleistungssport und Diabetes
Zwei prominente Beispiele:
Sir Steve Redgrave: Der britische Ruderer Sir Steve Redgraveist einer der erfolgreichsten Athleten in der Geschichte seines Sports. Er gewann fünf Goldmedaillen in fünf aufeinanderfolgenden olympischen Spielen von 1984 bis 2000. Redgrave wurde 1997, mitten in seiner Karriere, mitTyp-2-Diabetes diagnostiziert. Trotz der Herausforderungen, die diese Diagnosemit sich brachte, setzte er seine Karriere fort und gewann bei den OlympischenSpielen 2000 in Sydney seine fünfte Goldmedaille.
Gary Hall Jr.: Der amerikanische Schwimmer Gary Hall Jr.gewann insgesamt zehn olympische Medaillen, darunter fünf Goldmedaillen. Hall wurde kurz nach den Olympischen Spielen 1996 mit Typ-1-Diabetes diagnostiziert. Trotz anfänglicher Bedenken, ob er seine Schwimmkarriere fortsetzen könnte, kehrte Hall zum Wettkampfsport zurück und gewann bei den Olympischen Spielen 2000 und 2004 weitere Medaillen. Er ist bekannt dafür, dass er das Bewusstsein für Diabetes erhöht und zeigt, dass die Krankheit Athleten nicht daran hindern muss, auf höchstem Niveau zu konkurrieren.
Soziale Internet Medien
Social Media sind ein Umschlagort für Informationen und Austausch geworden. Hier präsentieren sich auch Produktanbieter. "Diabetesbezogene Tweets fallen in große Themenbereiche: Gesundheitsinformationen, Nachrichten, soziale Interaktion und Werbung. Gleichzeitig tauchen häufiger als bei jeder anderen Art von Tweet humorvolle Botschaften und Verweise auf die Populärkultur auf. (Beguerisse-Díaz et al.,2017) Die Offenheit des therapeutischen Teams Informationen der betroffenen Menschen aus diesen Bereichen zu integrieren und wenn nötig auch kritisch zudiskutieren erlangt zunehmende Bedeutung.
Zusammenfassung (Alltagsleben und Diabetes)
- Diabetes erfordert medizinisches Wissen, technische Fähigkeiten, psychologische Stärke und soziale Unterstützung
- Individuelle Strategien können helfen, Alltagsherausforderungen und minimale Funktionsdefizite zu bewältigen
- Lebensumstände und Bewältigungsstrategien beeinflussen das Diabetes- Management
- Stressbewältigungstechniken sind wichtig für die Kontrolled es Blutzuckerspiegels
- Soziale Interaktionen können für Menschen mit Diabetes herausfordernd sein
- Hochleistungssportler mit Diabetes zeigen, dass die Krankheit kein Hindernis für den Erfolg ist
- Social Media sind eine wichtige Informations- und Unterstützungsquelle für Menschen mit Diabetes.