Was ist Insulin?
Insulin ist ein essentielles Hormon. Hormone sind für die Steuerung körpereigener Vorgänge verantwortlich und notwendig.
Das Hormon Insulin wird von den Beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse produziert. dies ist eine eindeutig differenzierbare Zellgruppe in einem speziellen Bereich der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).
Insulin spielt eine zentrale Rolle in einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen des Körpers. Insulin ermöglicht nicht nur die Aufnahme von Glukose in die Zellen, wo sie als Energiequelle genutzt wird, sondern hat auch wesentliche Funktionen im Proteinstoffwechsel, im Fettstoffwechsel und in der Speicherung von Glykogen, der kurzfristigen Speicherform von Glukose. Insulin fördert die Speicherung von Glukose in Form von Glykogen in der Leber und den Muskelzellen. Im Fettstoffwechsel fördert Insulin den Fettaufbau (Fettsäuresynthese) und hemmt den Abbau von Fett. Es fördert den Transport von Aminosäuren in die Zellen, damit den Aufbau von Eiweißen (die Synthese von Proteinen) und hemmt den Abbau von Eiweißen (Proteinen). (Siehe Begleitmaterialen-Internet-Bildmaterial)
Die Rolle von Insulin bei Diabetes
Bei Menschen mit Diabetes ist die Insulinproduktion oder -verwendung gestört. Bei Typ-1-Diabetes produziert der Körper kein oder nur sehr wenig Insulin, während bei Typ-2-Diabetes der Körper nicht richtig auf das produzierte Insulin reagiert, ein Zustand, der als Insulinresistenz bekannt ist.
Insulintherapie
Die Insulintherapie ist eine unerlässliche Behandlungsmaßnahme für Personen mit Typ-1-Diabetes und wird auch bei einigen Patienten mit Typ-2-Diabetes angewendet, wenn Anpassungen der Ernährung, Bewegung und oral verabreichte Medikamente nicht ausreichen, um den Blutzuckerspiegel effektiv zu regulieren.
Es gibt verschiedene Arten von Insulin, die sich in ihrer Wirkdauer und ihren Eintrittszeiten unterscheiden. Diese umfassen:
- Kurz wirkendes Insulin: Dieses Insulin, auch als Normal- oder RegulärInsulin bekannt, beginnt in der Regel innerhalb von 30 Minuten nach der Injektion zu wirken und hat eine Spitzenwirkung nach etwa 1 bis 3 Stunden. Die Wirkdauer liegt zwischen 3 bis 6 Stunden. Es wird oft verwendet, um den Blutzuckerspiegel vor den Mahlzeiten zu senken.
- Schnell wirkendes Insulin: Dieser Typ beginnt schneller zu wirken als das reguläre Insulin, in der Regel innerhalb von 15 Minuten nach der Injektion, und seine Wirkung hält etwa 3 bis 4 Stunden an. Dieses Insulin wird oft unmittelbar vor den Mahlzeiten verwendet, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
- Mittellang wirkendes Insulin: Auch bekannt als Neutral Protamin Hagedorn (NPH) Insulin, beginnt dieses Insulin in der Regel innerhalb von 1 bis 3 Stunden zu wirken und hat eine Wirkdauer von bis zu 16 bis 24 Stunden. Es wird oft kombiniert mit schnell wirkendem Insulin verwendet, um eine länger anhaltende Kontrolle des Blutzuckerspiegels zu gewährleisten.
- Lang wirkendes Insulin: Dieses Insulin beginnt in der Regel innerhalb von 1 bis 2 Stunden zu wirken und hält bis zu 24 Stunden oder länger an. Es wird oft als Basalinsulin verwendet, um den Blutzuckerspiegel zwischen den Mahlzeiten und über Nacht stabil zu halten.
Die Insulintherapie kann in verschiedenen »Spritz-Ess-Abständen« oder Therapieschemata umgesetzt werden. Ein häufig verwendetes Schema ist die intensivierte konventionelle Therapie (ICT), bei der ein lang wirkendes Insulin als Basisversorgung (Basalinsulin) und ein schnell wirkendes Insulin vor den Mahlzeiten (Bolusinsulin) verwendet wird. Diese Idee steht hinter den Mischinsulinen, die verschiedene Anteile mit unterschiedlichen Wirkdauern kombinieren und somit die »Gesamtanzahl« der notwendigen Spritzen (Injektionen) verringern.
Ein Insulinpen, der eine Insulinkartusche enthält, ist häufig die bevorzugte Methode, da er eine genaue Dosierung ermöglicht und einfacher zu handhaben ist als eine herkömmliche Spritze. Insulinpens sind in der Regel in zwei Formen erhältlich:
- Einweg-Pens, die mit einer vorbefüllten Insulinkartusche geliefert werden. Sobald das Insulin verbraucht ist, wird der gesamte Pen weggeworfen.
- Wiederverwendbare Pens, die mit leeren Kartuschen geliefert werden, die der Patient mit Insulin aus einer Flasche auffüllt.
Jeder Insulinpen hat einen Zifferblattmechanismus, der es dem Benutzer ermöglicht, die genaue Dosis an Insulin einzustellen, die injiziert werden soll. Es gibt dem Patienten deutlich mehr Freiheit und Selbstbestimmung, da es ermöglicht, genaue Insulindosen zu verabreichen und dabei das Risiko von Dosierungsfehlern zu minimieren.
Um Insulin zu injizieren, schraubt der Benutzer eine feine, kurze Nadel auf den Pen, stellt die benötigte Insulindosis ein und injiziert das Insulin dann subkutan, in der Regel in den Bauch, die Oberschenkel oder den Oberarm.
Die meisten Insulinpens sind so konzipiert, dass sie tragbar und diskret sind, was es den Patienten erleichtert, ihr Insulin unterwegs oder bei der Arbeit zu verabreichen. Einige moderne Insulinpens verfügen sogar über digitale Displays und Speicherfunktionen, die Informationen über die Menge und den Zeitpunkt der letzten Insulindosis anzeigen.
Es ist wichtig, dass die Nadeln nach jeder Injektion sicher entsorgt und der Insulinpen gemäß den »Anweisungen des Herstellers« gepflegt wird.
Eine Insulinpumpe ist ein kleines, tragbares Gerät, das ständig eine kontrollierte Menge an Insulin in den Körper des Trägers abgibt. Sie ist vor allem für Menschen mit Typ-1-Diabetes nützlich, kann aber auch bei einigen Typ-2-Diabetikern eingesetzt werden.
Die Insulinpumpe besteht aus zwei Hauptteilen: dem Pumpengerät selbst, das das Insulinreservoir und die Steuerelektronik enthält, und einem Infusionssatz, der einen dünnen Schlauch und eine Kanüle umfasst. Der Schlauch wird an die Pumpe angeschlossen und die Kanüle wird unter die Haut eingeführt, meist in
21 den Bauchbereich. Dies ermöglicht eine kontinuierliche subkutane Insulininfusion.
Die Pumpe wird so programmiert, dass sie eine stetige Basisrate von Insulin abgibt, die den ganzen Tag über variiert werden kann, um die natürliche Insulinfreisetzung des Körpers nachzuahmen. Zusätzlich kann der Benutzer bei den Mahlzeiten oder wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist, zusätzliche Mengen an Insulin abgeben (Bolusdosen).
Die Verwendung einer Insulinpumpe kann mehr Flexibilität und Kontrolle über den Blutzuckerspiegel ermöglichen, da sie eine genaue und individuell anpassbare Insulindosierung ermöglicht. Sie kann auch dazu beitragen, große Schwankungen des Blutzuckerspiegels und nächtliche Hypoglykämien zu reduzieren.
Benutzer müssen lernen, wie sie die Pumpe richtig bedienen, und sie müssen bereit sein, regelmäßig Blutzuckermessungen durchzuführen und die Insulinpumpe entsprechend anzupassen. Jeder, der eine Insulinpumpe verwendet, braucht eine angemessene Schulung und Unterstützung erhält, um sicherzustellen, dass sie effektiv und sicher eingesetzt wird.
Risiken und Nebenwirkungen der Insulintherapie
Die Behandlung mit Insulin kann Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen, die sowohl Patienten als auch medizinisches Fachpersonal berücksichtigen müssen.
Die Hypoglykämie ist eine der häufigsten Komplikationen der Insulintherapie und tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt. Dies kann zu Symptomen wie Schwäche, Zittern, Schwitzen, Verwirrtheit und in extremen Fällen sogar zu Bewusstlosigkeit führen. Eine genaue Anpassung der Insulindosis, die Berücksichtigung von Mahlzeiten und körperlicher Aktivität sowie regelmäßige Blutzuckermessungen können helfen, dieses Risiko zu minimieren.
Eine Gewichtszunahme kann ebenfalls ein Nebeneffekt der Insulintherapie sein. Insulin hilft den Körperzellen dabei, Glukose aus dem Blutstrom zu absorbieren und als Energie oder Speicherfett zu verwenden. Daher kann eine erhöhte Insulindosis dazu führen, dass der Körper mehr Kalorien speichert und somit das Gewicht zunimmt. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können dazu beitragen, einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken.
Allergische Reaktionen in seltenen Fällen. Menschen können allergisch auf das verwendete Insulin oder die Zusatzstoffe im Insulinpräparat reagieren. Diese allergischen Reaktionen können Hautausschläge, Juckreiz, Atembeschwerden oder einen anaphylaktischen Schock umfassen.
Korrekte Anwendung bei Selbstinjektionen. Die Verwendung eines Insulinpens erfordert eine korrekte Anwendungstechnik, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Eine unsachgemäße Injektion kann zu Lipodystrophie führen, einer Störung, bei der sich unter der Haut abnormale Fettansammlungen bilden. Dies kann die Absorption von Insulin beeinträchtigen und die Blutzuckerkontrolle erschweren (siehe Abschnitt nützliche Ressourcen und Hintergründe).
Eine umfassende Schulung und Beratung sind wesentliche Aspekte, um Patienten zu unterstützen. Jeder Patient, der eine Insulintherapie beginnt, sollte über diese potenziellen Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt und in der korrekten Anwendung der Insulininjektion geschult werden.
Zusammenfassung
Insulin ist ein wesentliches Hormon
das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt ist, einschließlich der Regulation von Glukose, Proteinen und Fetten. Bei Diabetes ist die Insulinproduktion oder -verwendung gestört.
Die Insulintherapie
ist eine entscheidende Behandlungsstrategie für Menschen mit Typ-1-Diabetes und kann auch für einige Menschen mit Typ-2-Diabetes notwendig sein. Es gibt verschiedene Arten von Insulin mit unterschiedlichen Wirkdauern und Wirkungseintrittszeiten, die individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden können.
Die Verabreichung von Insulin
kann mithilfe von Insulinpens oder Insulinpumpen erfolgen. Insulinpens sind einfache und tragbare Geräte, die eine genaue Dosierung ermöglichen, während Insulinpumpen eine kontinuierliche Insulinzufuhr gewährleisten, die flexibel angepasst werden kann.
Risiken und Nebenwirkungen
Obwohl die Insulintherapie ein wirksames Mittel zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist, kann sie auch Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen. Dazu gehören Hypoglykämie, Gewichtszunahme, allergische Reaktionen und Komplikationen durch unsachgemäße Injektionstechniken. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine gründliche Schulung und Beratung von Patienten notwendig.
Patientenschulung
Jeder Patient, der mit einer Insulintherapie beginnt, sollte umfassend über diese potenziellen Risiken und Nebenwirkungen informiert und in der korrekten Anwendung der Insulininjektion geschult werden. Die Unterstützung durch medizinisches Fachpersonal und eine sorgfältige Selbstüberwachung sind entscheidend für den Erfolg der Therapie.