Die [amerikanische] Öffentlichkeit vertraut der akademischen Medizin eine vielfältige Palette kritischer Verantwortlichkeiten an:
das sorgfältige Mentoring zukünftiger Generationen von Ärzten, die Beschäftigung mit bahnbrechenden Entdeckungen und die empathische Behandlung von Patienten mit komplizierten Krankheiten. Die Erosion der Zeit, um diese Aufgaben auszuführen, hat zu einer Entfremdung unserer wichtigsten beruflichen Werte und somit zu einem Verlust des öffentlichen Vertrauens, der Unfähigkeit, neue Krankheiten zu erkennen, einer reduzierten Kommunikation in unseren Reihen und der Unzufriedenheit der Ärzte geführt. Vieles davon wird durch einen unausgewogenen Fokus auf das Geschäftsmodell der Medizin vorangetrieben, das schnelle Patiententransaktionen betont, die mit professionellem Einkommen und finanziellen Anreizen für eine umfangreiche Versorgung verbunden sind. Um die aktuellen Trends umzukehren, bedarf es einer neuen Art von Führung, die sich zu langjährigen beruflichen Werten bekennt und erkennt, was professionelle Exzellenz antreibt. [^Wenzel & Edmond, 2015]
Die beiden Mediziner benennen klare Hintergründe und Studien zur Veränderung des Selbstverständnisses und der Rahmenbedinungen inenrhalb ihres Fachgebietes der Infektiologie. Die Unzufriedenheit der Ärzte in den USA war bereits von den frühen 1970er Jahren von 85% auf weniger als 50% bis Anfang 2000 gesunken. Ihre Schlussfolgerung ist die Forderung nach neuen Führungsstrategien, welche auf den Werten von Professionalität, Service, Forschung, Wissenschaft und Lehre basieren. Zusätzlich formuliren Sie eine weitere Eigenschaft für die neuen Ärzte-CEOs - den Mut und die Neugierde, Dogmen in Frage zu stellen, gängige Annahmen herauszufordern und Risiken einzugehen.
Quellen und Verweise
[^Wenzel & Edmond, 2015]
Wenzel, R. P., & Edmond, M. B. (2015). Academic I.D. in jeopardy: The erosion of time, professional values, and physician satisfaction. Infection, 43(2), 141–144. https://doi.org/10.1007/s15010-015-0744-3